Oslo Declaration unterzeichnet: 5 politische Fragen zum Thema CCUS

Während der belgischen Wirtschaftsmission nach Norwegen im Juni unterzeichneten Port of Antwerp-Bruges, Fluxys und wichtige Akteure aus der Chemiebranche die Oslo Declaration. Damit betonen sie die Notwendigkeit einer klaren Politik zum Thema CCUS.

Internationale Zusammenarbeit wichtig für CCUS

Bei der Abscheidung, Nutzung und Speicherung von Kohlenstoff (Carbon Capture, Usage and Storage, CCUS) geht es darum, CO2-Emissionen abzuscheiden und zu speichern, zum Beispiel in leeren Gasfeldern in der Nordsee. In einem späteren Stadium kann das abgeschiedene CO2 wieder als Grundstoff dienen. CCUS spielt eine wichtige Rolle bei der Energiewende und ist von entscheidender Bedeutung für Branchen, in denen CO2-Emissionen unvermeidlich sind.

 

Belgien verfügt nicht über Speicherstätten für abgeschiedenes CO2. Deshalb ist internationale Zusammenarbeit wichtig. Belgien hat dafür bereits Abkommen mit den Niederlanden, Dänemark und mit Norwegen geschlossen. Sie gehören zu den europäischen Vorreitern, beispielsweise mit ihrem Projekt „Northern Lights“, bei dem bereits 2024 das erste abgeschiedene CO2 in leeren norwegischen Gasfeldern gespeichert werden soll. 

Animatievideo van het Antwerpse binnenvaartbedrijf Victrol, waarin ze hun project rond CCUS shipping uitleggen.

Die Rolle von Port of Antwerp-Bruges bei CCUS

Um die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Norwegen zu betonen, stand eine belgische Wirtschaftsmission auf der Tagesordnung. Port of Antwerp-Bruges und Fluxys, die im c-grid-Konsortium zusammenarbeiten, nutzten diese Gelegenheit, um mit der Oslo Declaration auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Dekarbonisierung der Industrie aufmerksam zu machen, ohne die Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren.

 

Port of Antwerp-Bruges spielt eine wichtige Rolle in der CCUS-Kette und hat dafür mehrere Projekte geplant. 

 

  • In Antwerpen wird am Antwerp@C-Projekt gearbeitet. Von dort aus muss das abgeschiedene CO2 zu „Sinks“ transportiert werden, um dort in leeren Gasfeldern gespeichert zu werden. 
  • In Zeebrugge baut Fluxys neue CO2-Kompressoren, um das dort abgeschiedene CO2 über Unterwasser-Rohrleitungen zu Speicherstätten in der Nordsee zu transportieren. 
  • Um das abgeschiedene CO2 nach Zeebrugge zu leiten, hat sich Port of Antwerp-Bruges über seine Tochtergesellschaft Pipelink Fluxys c-grid angeschlossen. Über dieses Rohrleitungsnetz wird das abgeschiedene CO2 aus der belgischen und europäischen Industrie zu Austrittsstellen wie Antwerpen und Zeebrugge geleitet. 

Die Oslo Declaration

Mit der Oslo Declaration will die Industrie fünf wichtige politische Fragen auf die Tagesordnung der belgischen Entscheidungsträger setzen. Der Zeitpunkt, kurz nach den Wahlen, wenn die Koalitionsvereinbarungen geschrieben werden, war dafür ideal. 

 

  1. Intra-Belgian Industrial Deal

    Auch wenn CO2 in die regionale Zuständigkeit fällt, fordert die Industrie eine Angleichung der Rechtsvorschriften innerhalb Belgiens. Ein konkretes Beispiel dafür sind die Spezifikationen für die Reinheit von CO2, das durch die Rohrleitungen transportiert wird. 

     

  2. A New Spirit of Law-making

    Die Gesetzgebung muss den Betrieben die Flexibilität geben, ihren eigenen Weg zur Ökologisierung zu wählen, ohne eine Überregulierung, die den Prozess unnötig verkompliziert.

     

  3. De-risking Mechanisms to Support Early Movers in the CCUS Value Chain

    Da es derzeit keinen rentablen Business Case für CCUS gibt, ist eine vorübergehende finanzielle Unterstützung durch die Regierung erforderlich. Die Industrie fordert dabei einen befristeten Mechanismus zur Deckung der Risiken, bis sich der Markt eingespielt hat. 

     

  4. Role of Molecules in Future Energy System

    Es ist wichtig, dass die Betriebe die Flexibilität behalten, grüner zu werden. Deshalb muss die Politik es wagen, breit auf mehrere neue Moleküle zu setzen und sich nicht für ein Molekül zu entscheiden. So sorgen wir dafür, dass auch in den kommenden Jahren ausreichend Energie und Strom zur Verfügung stehen.

     

  5. North Sea Cooperation

    Belgien muss in der Lage sein, mit Nicht-EU-Ländern in der Nordsee zusammenzuarbeiten, z. B. mit dem Vereinigten Königreich, das über große CO2-Speicherkapazitäten verfügt. Die Harmonisierung der Politik und ihre Beibehaltung, z. B. in Bezug auf Spezifikationen, ist hier von wesentlicher Bedeutung.

Die Oslo Declaration wurde von mehreren Betrieben aus Antwerpen (Port of Antwerp-Bruges, Air Liquide, BASF, Total Energies, ExxonMobil und Ineos), Gent (North Sea Port, Engie und ArcelorMittal), Wallonien (Carmeuse, Holcim, Heidelberg Materials und Lhoist) und dem norwegischen Unternehmen Equinor unterzeichnet. Letzteres ist in Belgien sehr aktiv und arbeitet gemeinsam mit Fluxys an einer künftigen Rohrleitung zwischen Zeebrugge und Norwegen.

 

Aufgrund des großen Interesses wird die Erklärung geöffnet, damit sie auch von anderen wichtigen CO2-Akteuren und betroffenen Branchenverbänden, wie Voka und essenscia, unterzeichnet werden kann. 

Port of Antwerp-Bruges, Fluxys and key players from the chemical industry signed the Oslo Declaration during the Belgian economic mission to Norway in June. In doing so, they underscored the necessity of a clear policy regarding CCUS.

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