In dieser Artikelserie erläutern wir drei verschiedene Bereiche, in denen wir die Sicherheit maximieren, damit die Güter sicher zum Kunden gelangen: die ISPS-Vorschriften, das virtuelle Sicherheitsnetz und den Zoll. In diesem Artikel erklärt Kathy Dua, Sicherheitsbeauftragte bei Port of Antwerp-Bruges, mehr über die ISPS-Vorschriften.
Port of Antwerp-Bruges ist eine der wichtigsten Drehscheiben für den Welthandel. Um das Risiko illegaler Ladungen zwischen den Gütern zu minimieren, werden im Port of Antwerp-Bruges umfangreiche und innovative Sicherheitssysteme eingesetzt.
Was ist ISPS?
Der International Ship and Port Facility Security Code (ISPS-Code) ist die Grundlage für die Sicherheit in Häfen. Diese internationalen Vorschriften wurden nach den Anschlägen vom 11. September 2001 eingeführt. Der ISPS-Code verpflichtet Häfen weltweit, Risikobewertungen durchzuführen und Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen. „Ziel ist es, Verbrechen wie Schmuggel und Sabotage zu verhindern und gleichzeitig ein sicheres Umfeld für die Logistik zu schaffen“, erklärt Kathy Dua.
Konkret geht es um Vorschriften für die Sicherheit von Terminals. „Es gibt Vorschriften über die Höhe und Form der Zäune, die Art der Zugangstore, die den Zugang zu den Terminals ermöglichen, die Art der Zugangskontrolle, die Meldung von Zwischenfällen, eine klare Kommunikation zwischen Schiffen und anderen Parteien im Hafen usw.“
Eine Vorreiterrolle für Belgien
„Was ISPS betrifft, so sind wir in Belgien derzeit führend“, sagt Kathy. „Unser Gesetz zur Gefahrenabwehr im Seeverkehr, mit dem der ISPS-Code umgesetzt wird, wurde im vergangenen Jahr überarbeitet. Es gab sogar eine zweite Überprüfung, bei der wir die Sicherheitsmaßnahmen für alle Terminals erhöht haben.“
Diese neue Gesetzgebung sieht zusätzliche Maßnahmen zu den ISPS-Vorschriften vor. So kann beispielsweise ein Hafenverbot gegen Personen verhängt werden, die kriminelle Aktivitäten unterstützen. Außerdem müssen Personen mit kritischen Funktionen zunächst eine Sicherheitsüberprüfung bestehen.
Diese neuen Maßnahmen betreffen auch Betriebe, die einen Einfluss auf die Sicherheit im Seeverkehr haben. Diese müssen auch bestimmte Sicherheitsstandards erfüllen. Dabei handelt es sich um alle Aktivitäten jedes Betriebs, die Auswirkungen auf ISPS-Terminals haben.
Darüber hinaus wurde mit Portwatch eine nationale Plattform eingerichtet, auf der Sie verdächtige Aktivitäten anonym melden können. Diese Initiativen müssen die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch zwischen den Sicherheitsbehörden weiter verbessern.
Internationale Kooperationen
Port of Antwerp-Bruges arbeitet mit den Häfen von Rotterdam und Hamburg zusammen, um die europäischen Vorschriften anzugleichen. Anfang 2024 wurde eine internationale Zusammenarbeit mit südamerikanischen Ländern (Kolumbien, Ecuador, Peru) im Bereich der präventiven Sicherheit unter dem Motto „Organized Ports Against Organized Crime“ gestartet.
Indem wir überall die gleichen hohen Sicherheitsstandards anwenden, vermeiden wir den Wasserbetteffekt, bei dem Kriminelle in Häfen mit weniger strengen Kontrollen ausweichen.
Auch wenn keine genauen Zahlen vorliegen, werden die Zusammenarbeit und der Wissensaustausch mit Häfen in aller Welt als sehr positiv bewertet. Langfristiges Ziel ist es, diese internationalen Kooperationen sowohl innerhalb Europas als auch mit Partnern in Übersee weiter auszubauen.
Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Sektor
Dazu gehört auch der Dialog mit den Betrieben, die zur Umsetzung der ISPS-Vorschriften verpflichtet sind. „Wir haben zum Beispiel eine lokale Initiative mit Security Thinktank“, erklärt Kathy. „In dieser Initiative sitzen öffentliche und private Betriebe zusammen. Denken Sie dabei an Terminalbetreiber, aber auch an andere Hafennutzer wie Zulieferer, CEPA, Schiffsreparaturbetriebe usw. Und außerdem Zoll- und Sicherheitsdienste.“
Im Rahmen des Security Thinktank werden Sicherheitsfragen im Hafen öffentlich besprochen. Bei der Ausarbeitung der neuen Vorschriften wird der Privatsektor durch Informationsveranstaltungen und Konsultationen die notwendigen Informationen erhalten.
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